1. Probieren Sie ALLES an, was sich in Ihrem Kleiderschrank befindet
und machen Sie zwei verschiedene Stapel.
Ja, das klingt mühsam und ist es auch. Zu so einer Gewaltaktion hatte ich
mich auch mal ausgerechnet im August des Jahrhundertsommers 2003 entschlossen.
Aber Sie müssen ja nicht unter solch extremen Bedingungen an den Start gehen.
Wählen Sie einen Tag, an dem Sie allein und ungestört sind und vollkommene
Ruhe haben. Das Telefon darf nicht stören (AB einschalten!) und auch sonst
nichts und niemand. Zudem sollte es auch nicht unbedingt einer jener Tage
sein, an denen man mit sich und der Welt im Unreinen ist. Frühstücken Sie
gemütlich und machen Sie sich dann an die Arbeit.
Sie benötigen außer Ihrem Kleiderschrank einen hohen Spiegel (evtl. sogar
einen Klappspiegel, der Seit- und Rückansichten ermöglicht!), in dem Sie
sich ganz betrachten können und gutes Licht. Wenn Sie sich dazu entschließen,
Ihre Freundin, Mutter oder Schwester zu Rate zu ziehen, dann tun Sie das
nur, wenn Sie auch ganz sicher sein können, dass Sie hier ehrlichen und
auch wirklich hilfreichen Rat zu erwarten haben. Ich empfehle erst einmal,
die Sache für sich allein in Angriff zu nehmen!
Nun zu den zwei Stapeln. Auf den ersten Stapel wandert alles, was gefällt,
passt, nicht reparaturbedürftig oder schmutzig ist und was Sie WIRKLICH
tragen mögen und können. Dem zweiten Stapel werden sämtliche Kleiderstücke
zugeordnet, die diese Kriterien nicht erfüllen. Dies sind u. a. die bedauerlichen
und unvermeidlichen echten Fehlgriffe beim Kleiderkauf, die jeder von uns
besitzt. Ebenso Sachen, die nicht hundertprozentig passen oder nicht bequem
sind. Aber hier sollten auch Dinge landen, die Sie zwar unbedingt haben
mussten, für die aber partout jede Gelegenheit zum Tragen fehlt.
Jedes Teil, welches Sie anprobieren, muss zwangsläufig einem der beiden
Stapel zugeordnet werden. Hier gilt es nun die ersten Entscheidungen zu
treffen! Es gibt nur hop oder top! Wie könnte das wohl aussehen?
Das grüne Kleid ist ganz hübsch, aber es hat einfach einen geradezu unsittlich
tiefen Ausschnitt, mit dem Sie sich nie ganz „angezogen“ fühlen und der
Sie veranlasst, ständig an sich rumzuzuppeln? Weg damit.
Die Hose war sündhaft teuer, ist aus handschuhweichen Leder und zudem noch
von Versace, aber Sie sehen darin aus wie eine Presswurst und hatten sie
nur einmal an? Weg damit.
Das Oberteil ist in Ihrer Lieblingsfarbe, aber es sitzt zugegebenermaßen
ein wenig stramm und wirft auf Ihrer Rückseite im Bereich des BH so hässliche
„Wülste“, vielleicht könnte man es aber noch unter Blazern tragen? Nein,
vergessen Sie es, weg damit.
Die Bluse ist wunderschön, edel und zudem noch aus Seide, aber Sie ziehen
sie nie an, weil der Stoff einfach zu empfindlich für Schweiß- oder sonstige
Flecken ist und Sie sie nicht waschen können? Kein Fall für Ihren verschlankten
neuen Kleiderschrank.
Und was ist mit den „Erinnerungsstücken“? Das Hochzeitskleid, das Kleid
Ihres Abschlussballs oder das Kostüm, das Sie trugen, als er Ihnen einen
Heiratsantrag machte? Er hat Sie vielleicht schon längst verlassen und das
Kostüm passt auch gar nicht mehr. Also weg damit.
Eventuell wollen Sie unter Umständen trotzdem Ihr Hochzeitskleid als Erinnerung
oder für Ihre Tochter oder Enkeltochter aufheben, aber in Ihrem Kleiderschrank
hat es nichts verloren. Also auf den Stapel Nr. 2.
Was geschieht mit den Kleidern, die Sie mögen, die passen, die aber irgendwie
nicht so recht zum Rest Ihres Schrankinhalts passen wollen, weder stilmäßig
noch farblich? Trennen Sie sich, zumindest vorerst.
Verzweifeln Sie nicht, die Sachen sind ja noch nicht ganz weg, sie befinden
sich lediglich auf dem zweiten Stapel und blockieren nun nicht mehr den
Kleiderschrank. Dem zweiten Stapel werden wir uns später noch eingehend
zuwenden.
Nun probieren Sie bitte nochmals alles an, was vorerst für gut befunden
und damit auf den ersten Stapel gewandert ist. Hält es der erneuten Überprüfung
stand? Gut. Vielleicht können Sie schon erste Anhaltspunkte für eine gewisse
Richtung entdecken. Tragen Sie manche Hosen so gern und oft, weil der weich
fallende Stoff Ihrer Figur optimal schmeichelt und zudem noch superbequem
ist? Ist das Kostüm eines Ihrer Lieblingsstücke, weil Sie damit zu allen
offiziellen Events (die es in Ihrem Leben reichlich gibt) perfekt gekleidet
sind und Sie sich von morgens bis abends darin wohl fühlen? Ist die Bluse
einer Ihrer Favoriten, weil die Farbe Ihren Teint und Ihre Augen richtig
zum Strahlen bringt? Wir kommen diesen Phänomenen nachher noch detaillierter
auf die Spur!
Wenn Sie sich allerdings bei dem Blick in den Spiegel einfach nicht so richtig
entscheiden können, ist es oft hilfreich, jemand zu bitten, Fotos von Ihnen
zu machen, wenn Sie die Sachen anhaben (ideal ist hierfür eine Digitalkamera,
Sie können die Bilder gleich in voller Größe am PC betrachten). Es ist unglaublich,
wie sich der Blick ändert, wenn man sich auf einem Foto betrachtet, als
nur im Spiegel. Fotos sind sehr ehrlich und manchmal gnadenlos. Warum denken
so viele von uns, dass sie unfotogen sind? Weil Fotos alle Schwächen und
Nachteile schonungslos aufdecken. Dem sollten wir uns nun mutig stellen!
Außer Ihnen muss sie ja keiner sehen und sie dienen einem wirklich guten
Zweck – Ihrer Stilfindung!
2. Sortieren Sie alles aus dem ersten Stapel aus, was gereinigt, gewaschen
oder ausgebessert werden muss.
Hier sollten Sie ebenfalls rigoros vorgehen. Dinge, die schmutzig sind,
kommen in die Wäsche oder in die Reinigung. Nein, nicht irgendwann – gleich!
Die Chanel-Jacke ist ein Traum und Sie lieben sie, aber es fehlt ein Knopf?
Wenn Sie einen Ersatzknopf besitzen, ist der Fall klar. Nähen Sie ihn an
oder lassen Sie dies eine liebe Freundin oder Änderungsschneiderin tun,
wenn Sie einfach zu ungeschickt (so wie ich!) sind. Kein Ersatzknopf vorhanden?
Dann gibt es genau zwei Möglichkeiten: Die Jacke wandert auf den zweiten
Stapel oder sie ist es wert, dass Sie neue (bitte edle und passende!!!)
Knöpfe kaufen und annähen. Aber überlegen Sie sich das gut. Denn oft bleibt
die Jacke bis zum Sankt Nimmerleinstag liegen, da man einfach nicht die
Zeit findet um dies zu tun. Wenn, dann gleich!
Verfahren Sie bitte ebenso mit aufgerissenen Nähten, defekten Reißverschlüssen
etc.
3. Analysieren Sie Ihre Figur
Nun kommt ein weiterer Schritt, der zwar nicht einfach, aber einfach unerlässlich
ist! Wenn Sie mutig sind (und das sollten Sie jetzt sein!), stellen Sie
sich nackt vor den Spiegel und betrachten sich eingehend von oben nach unten
und von allen Seiten. Nein, verbannen Sie bitte, wenn möglich, die Kritikerstimme
in Ihrem Kopf, die Ihnen ständig erzählt, Sie seien zu dick, hätten zu kurze
Beine oder einen zu kleinen Busen. Das interessiert im Moment nicht.
Jeder Körper, wie immer er auch beschaffen sein mag, verfügt über eine eigene
Schönheit und ganz besondere Vorzüge. Ob Sie nun Ihre strahlenden, großen
braunen Augen besonders lieben oder Ihre langen schlanken Arme und schönen
Hände – gehen Sie Stück für Stück vor und notieren Sie alles auf einem Blatt
Papier. Sie haben einen dicken Bauch? Na und – dafür verfügen Sie vielleicht
über besonders wohlgeformte Beine und Fesseln.
Gibt es partout etwas an Ihnen, mit dem Sie meinen nicht weiter leben zu
können (und das ist viel, viel weniger, als wir oftmals denken....), dann
überlegen Sie, inwieweit es zu ändern ist. Vielleicht kommt für Sie eine
kosmetische Operation (ein heikles Thema), eine Zahnspange oder ein gezieltes
Gymnastikprogramm in Frage, um dem gewünschten Aussehen etwas näher zu kommen.
Weiter möchte ich darauf hier aber nicht eingehen. Dafür gibt es geeignete
Literatur.
Für einen guten, persönlichen Stil ist es unerlässlich, die eigenen, körperlichen
Vorzüge genau zu analysieren und zu kennen. Nur so können Sie sie mit Hilfe
der Kleidung optimal unterstreichen und hervorheben und eventuelle Schwachstellen
geschickt kaschieren. Auch hier sind Fotos wieder eine gute Hilfe. Warum
gefallen Sie sich auf einem Bild vielleicht besonders gut? Weil der schlanke,
gerade Schnitt des Kleides Ihre Figur hervorragend zur Geltung bringt? Oder
die figurnah, aber nicht eng geschnittene Bluse mit V-Ausschnitt Ihre vermeintlich
zu üppige Oberweite in einem ganz neuen und sehr attraktiven Licht erscheinen
lässt (im Gegensatz zu den engen Shirts mit Rundhalskragen, in denen Sie
immer ausschauen, als hätten Sie mindestens 10 kg Übergewicht....).
Und warten Sie bitte nicht mit der Findung Ihres idealen Kleidungsstils,
bis Sie 10 oder 15 kg abgenommen und damit die vermeintlich ideale Figur
haben. Sie leben hier und jetzt und sollten es sich wert sein, ab sofort
in für Sie passenden und schönen Kleidungsstücken durchs Leben zu gehen!
Denken Sie daran, es gibt keine „schlechte“ Figur, sondern nur ungünstige
Schnitte und Stoffe.
Heilpraktikerin
Felix-Dahn-Straße 10
70597 Stuttgart
vorheriger Vereinbarung
▸ Sprechzeiten / Kosten
▸ Wegbeschreibung
☏ 0711 / 47 98 52 82
▸ Gesundheitsberatung
▸ Medizinisches Coaching
▸ Hautpflegeberatung
▸ Moderne Mayr-Medizin
▸ Schmauen
▸ Liebscher & Bracht
Schmerztherapie MOTION
⌨ Kontaktformular